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Freitag, 11. März 2005
Die Mozilla Foundation vergeigts schon wieder!
Webworking
Irgendwie haben die Leute in der Mozilla Foundation keine Ahnung von der Bedeutung von Namen und den Ruf eines Produktes, der damit verhaftet ist.

Worum geht es? - Die Mozilla Foundation hat in ihrer üblichen taktvollen Art verkündet, daß es keine Mozilla Suite mehr geben wird:
Mozilla Application Suite - Transition Plan

Es wird nicht einmal mehr eine Version 1.8 geben, obschon an dieser bereits einige Leute viel Arbeit investiert haben. (Viele der Betroffenen wurden erst durch die Ankündigung informiert...)

Offiziell wird die Arbeit nur mehr in den getrennten Produkten Thunderbird und Firefox gesteckt, sowie in den anderen Nebenprodukten und Plugins.
Aber nicht mehr in das, was die meisten User bisher unter den Namen "Mozilla" verstanden.
Es wird zwar die Infrastruktur und APIs bereitsgestellt, damit ein Projekt Namens "SeaMonkey" als Nachfolger der Suite entwickelt werden kann, jedoch darf der Erfolg etwas in Frage gestellt werden...
Nicht wegen der Qualität der daraus entstehenden Produkte, sondern wegen dem Namen.

Frage: Wie lange hat es gebraucht, bis die Leute weg von "Netscape" kamen und hin zu "Mozilla" ?
Jetzt ein neuer Name? Und den alten wegwerfen - das ist einfach dumm.
Das ist fast noch dümmer, wie vor 2 Jahren, als die Mozilla Foundation den Namen Firebird von dem gleichnamigen Datenbanksystem klauen wollten.

Niemand der bei Verstand ist, wirft einen bewährten und eingeführten Marktnamen weg!
Und vor allem ersetzt man den nicht durch einen Namen, der nicht unbestritten sein dürfte.
(Mehraffe! Toller Name! Man stelle sich vor, wie ein Admin einer Firma zum Chef geht und fragt:
Cheffe, sollen wir einen Affen auf unseren Rechnern installieren?)


Die zweite Dummheit an dieser Sache liegt darin, daß hier -wohl durch den Erfolg der letzten Monate- unbeabsichtigt Konkurrenz gefördert und aufgebaut wird, die vorher nicht da war:
In der Mozilla Suite ist eben alles drin, was es den Administratoren (insbesondere solche, die an Unis oder großen Betriebsnetzen arbeiten) leicht macht. Wenn das weg fällt, muss der Admin mindestens zwei Produkte neu installieren.
Dies ist aus der Updatesicht sicher günstig.
Doch auch aus einer anderen Sicht: Nun kann der Admin sich genauer überlegen, was er braucht. Da Mozilla vorher alles lieferte, musste man nicht darüber nachdenken, welche Mailclient man nimmt. Der war dabei.
Nun jedoch, wo es die Suite nicht mehr gibt und man einzelne Produkte wählt, gibt es gelcihzeitig auch Konkurrenz: Opera, Groupwise, The Bat etc pp. können nun richtig Konkurrenz machen. Bzw. wegen der Nichtmehr-Vorhandenheit der Suite, hat der Admin nun Gelegenheit und Pflicht sich da eine Wahl zu erlauben.

Die Mozilla Suite war bisher ein Zugpferd, der einen vollständigen und leichten Umstieg nahelegte, da dort auch alles schön miteinander integriert war.
Da dies nun nicht mehr der Fall sein wird, fällt diese Wirkung weg und die Mozilla-Produkte sind somit in Zukunft nicht viel mehr als eben einige von vielen Produkten, die man wählen kann. (Wenn man dann noch wählen will. Denn die einzige verbliebene Konkurrenz, die nunmehr eine Art von Suite anbietet ist Microsoft unter Windows. Dort ist alles voll integriert, damit leicht zu administrieren und leicht zu verstehen. )

Mehr zum Thema findet sich im MozillaZine und auf der SeeMonkey-WIKI-Seite und in Peruns Blog.


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