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Dienstag, 22. Juni 2004
Virtuelle Hochschule Bayern: Quicklebendig, Tod oder Untod?
Kommentar
Heute entscheidet sich gegenüber der Presse das weitere Schicksal der virtuellen Hochschule Bayerns.

Siehe auch: heise.de: Kabinett diskutiert Virtuelle Hochschule

Im Prinzip gibt es 3 Möglichkeiten:
a) Das Projekt wird beendet.
b) Das Projekt wird wiederbelebt und verstärkt gefördert
c) Das Projekt wird weitergeführt, jedoch muss dafür weitere Mittelstreichungen hinnehmen.

Für die Universitäten und Fachhochschulen die an der VHB mitmachen, wäre a) die beste Möglichkeit:
In dem Fall bieten die Leute einfach keine weiteren Webseiten für die VHB an und programmieren auch nicht neue Schnittstellen für die Benutzerverwaltung des VHB.


Die schlechtere Konsequenz ist Möglichkeit c): Die VHB wird nicht wirklich ganz geschlossen, sondern sie bleibt virtuell bestehen und gibt noch mehr als bisher die Arbeit an die Einrichtungen ab.
Dies konnte ich so in den letzten Monaten bereits beobachten:
Wurden alle Veranstaltungen früher auf dem Portal der VHB geführt, mussten die Materialien in den letzten Monaten mehr und mehr auf den Server und Webauftritten der Einrichtungen gehen.
Diese waren/sind dann verdonnert dazu, die Benutzerverwaltung/Benutzerdaten der VHB zu überbnehmen und dafür zu sorgen, daß Studierende da zugreifen konnten. Hierzu gibt es sehr viele Projekte an allen VHB-Teilnehmern, die leider oft ohne Kommunikation mit anderen, also alleine und neu aufgelegt wurden.
Da wurde und wird gearbeitet, gebaut und Geld ausgegeben.

Wenn nun die VHB noch "virtueller" wird und noch mehr Arbeit an die Einrichtungen abgibt, dann wird sich die Lage an den teilnehmenden Einrichtungen arg verschlimmern. Jetzt schon können die Leute es nicht ordentlich machen und müssen von den rechenzentren oft beraten werden (-wenn der Glücksfall eintritt, daß die Leute sich beim Rechenzentrum melden und auf ihr Problem hinweisen!).

Es ist jedoch etwas wahrscheinlich, das sich das Kabinett zu dieser Variante entscheidet: Die VHB macht selbst so keine Geldausgaben, exisitiert aber weiter und dient somit dem Imagegewinn der Politiker.
Das dafür andere mehr Arbeit und Ausgaben aufgebürdet bekommen, braucht ja niemand zu interessieren :(
Langfristig würde dies ein Tod auf Raten bedeuten, denn die Qualität der Ausbildung würde leiden und somit würde die Nutzung der VHB zurückgehen.


Die Möglichkeit b) wäre natürlich die beste im SInne eines echten virtuelle Angebots. Aber dies würde nicht nur einige Arbeit und Mehrausgaben erfordern, sondern ein konzeptionelles Neuerstellen der Organisationsstruktur und der zentralen Plattform im Web.
Die derzeitigen Dezentralisierungsmaßnahmen müssten entweder zurückgezogen werden, oder (was besser wäre) durch ein ordentlich durchdachtes Konzept mit fest definierten Schnittstellen und der Bereitstellung von serverseitigen Mechanismen für die denzentralen Einichtungen, begleitet werden.

Letzteres wiederum würde zunächst eine (durch interessierte Industrie) unbeeinflusste und unvoreingenommene Evaluation der eingesetzten Servertechnik und Server-Software an den Hochschulen erfordern. Ansonsten wäre die Gefahr groß daß sich irgendjemand von der Stabsstelle im KuMI irgendeine unbrauchbare Windows- oder SAP-Schnittstelle herstellen läßt, die bei der 95%igen Apache/Unix-Kombination an den bay. Unis sinnlos wäre..

Nun ja, schauen wir aber mal was wird...


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