Viele Top-100-Firmen reißen die Hürde "Barrierefreiheit"
In diesen Artikel wird eigentlich nur ein gewisser Prof.Dr. Ceyp zitiert, der da wohl eine Studie mit 100 Top-Unternehmen gemacht hat.
Es tauchen auch richtige Schlüsse auf, wie der folgende, den ich nur bekräftigen kann:
Außerdem lege man in vielen Unternehmen offenbar mehr Wert auf marketinggerechtes Aussehen der Seiten denn auf Barrierefreiheit.
Doch in der Tat beginnt auch die Erstellung barrierefreier Webauftritte immer mehr zu einem Marketinginstrument zu werden. Ein gutes Beleg hierzu gab das Tohuwabohu mit dem die Postbank den Biene Award ausschlachtet(e).
(Dies ging und geht medial sogar soweit dass es für viele unbedarfte Leser es neben der Postbank keinen anderen Gewinner gab. Was bedauerlich ist, gab es doch eigentlich einen richtigen Abräumer. Das dieser auch von den Leuten von Aktion Mensch kaum pressewirksam erwähnt wurde, die dt. Postbank aber in die Überschrift reinkam, ist schon etwas, was einen komische Gedanken aufkommen läßt...)
Es bleibt auf alle Fälle der Fazit, daß die barrierefreie Erstellung von Websites und die PR damit (unabhängig davon ob es wahr ist oder nicht) zu einem Geschäft wird.
Der oben genannte Artikel der VDI-Nachrichten gibt dann auch im ersten Blick sehr viele richtige Statements zu besten.
Aber man sollte einen zweiten Blick riskieren.
Punkt 1.: Wer ist Prof. Dr. Ceyp?
Seine Homepage verrät hierzu vieles: Zum einen: Der Schuster trägt die eigenen Schuhe nicht! Obgleich das Änderungsdatum angeblich der heutige Tag ist, ist die Website etwas fern von den Prinzipien der Barrierefreiheit.
Der Lebenslauf bringt es auf den Punkt. Der Mensch ist ein recht aktiver Berater in Sachen Marketing.
Punkt 2. Die Analyse. Schaut man sich die angegebene Analyse-Methodik an, mit der die Unternehmen beworbe...pardon..bewertet wurden, frag ich mich doch was das soll.
Anhand der WCAG zu testen ist sicher nicht falsch.
Aber wir sind hier in Deutschland. Da sollte man mindestens schon die BITV berücksichtigen und entsprechend in die Wertung einfließen lassen.
Entsprechende Test- und Wertungsanleitungen gibt es hierzu schon seit längerem. Beispielsweise bei BIK-Online.
Fazit:
Der Artikel ist ein Musterbeispiel von doppelter PR mit wenig Aufwand:
1. Die VDI-Nachrichten haben einen netten Artikel und können sich damit auch mal auf diesem Thema hervortun.
2. Der Professor ist mit einem Schlage bei den Unternehmen bekannt und kann dort dann auf Beratungsaufträge hoffen.
Ich frage mich, ob diese Art der PR der Sache dienlich ist. Mir scheint, das Thema ist austauschbar, dient nur als Vorwand.