und danach werden alle die einen Computer haben, als potentielle Terroristen behandelt.
Orf.at: Musikindustrie fordert Datenspeicherpflicht
Der internationale Verband der Musikindustrie fordert vom EU-Parlament ein Zugriffsrecht auf die Log-in-Daten und IP-Adressen aller EU-Bürger. Bisher war ein Einblick nur bei Verdacht auf Terrorismus oder organisiertem Verbrechen vorgesehen.
... link
Manche beseitigen die Probleme.
Andere setzen eine Arbeitsgruppe ein.
heise.de: phpBB-Entwickler gründen Incident Investigation Team
Mir erscheint es dabei auch so, als wäre der Bock zum Gärtner gemacht worden und dies ganze ist eher nur eine PR-Aktion. Wie damals, als Microsoft seine SIcherheitsoffensive ankündigte.
... link
Quelle: ORF.at
Ist der Skandal darin zu sehen, daß die Betreiber solcher Portale offenbar irgendwie realitätsfremd waren, die ursächliche Funktionalität von Copy & Paste auf Computern nicht kennen und vermeintlich weniger Geld abzocken können?
Oder liegt der Skandal darin, daß es kein Recht auf eine Privatkopie mehr gibt, obwohl wir inzwischen dafür Geräte- und Datenträgerabgaben zahlen?
Am Besten ist jedoch, solche Angebote gar nicht erst zu nutzen und die Klingeltöne selbst zu machen.
Oder noch besser: Überhaupt keine von diesen Nervdingern nutzen.
... link
Mein schnelles Urteil von damals wurde seitdem mehr als nur widerlegt.
Und jetzt feiert das Blog von ihm sein 1. Geburtstag:
Ein Jahr netzpolitik.org
Dazu gratuliere ich ganz herzlich und wünsch alles alles Gute weiterhin :)
Oder um es Mudlike zu sagen:
YEEEEEHAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!
... link
Martin Röll wurde auch getroffen und konnte nicht anderes als die Werbung auseinander zu pflücken:
"Immer gut informiert" mit 1&1.
... link
So erteilte es cnet ein Auskunftsverbot, weil es aus Demonstrationszwecken gerade mit einer Google-Persönlichkeit zeigte, wieviel "private"
Daten auffindbar sind.
cnet: Google balances privacy, reach
ORF.at: Google erteilt IT-Portal Auskunftsverbot
Unabhängig davon bin ich hier etwas zwiegespalten.
Ich teile CNets Ansicht und die vieler Datenschützer nicht, daß es nicht gut ist, daß man Daten zu Personen, die sich auf frei zugänglichen Webseiten irgendwo im Netz befinden,
finden und verknüpfen kann.
Sicher ist die Wissensballung von privaten und öffentlichen Daten und derren mögliche Kombination auf ein System mit Vorsicht zu genießen.
Dennoch:
Information has to be free.
Es ist nicht das Wissen und die Daten, die gefährlich sind, es ist der Missbrauch dieser.
Wie auch immer: Die Reaktion von Google auf die CNet-Demonstration ist jedoch eher kindisch udn wirkt dadurch verdächtig. Damit tut sich Google sicherlich kein Gefallen mit.
... link
tagesschau.de: Wahlkampf im Netz - Dialog ist bei Parteien unerwünscht
Allerdings haben sie dann doch nicht ganz so gut recherchiert.
Der Satz:
Moderne Webtechnologien wie Weblogs, Fotoblogs oder Podcasting? Fehlanzeige.
stimmt nicht ganz. So haben sich gerade die SPD und die Grünen entschlossen (verordnet? beauftragt?), Blogs zu führen.
Aber ob dies nun auch nur kommunikative Einbahnstrassen sind oder nicht, wird sich zeigen. ich denke auch, daß 95% dieser Blogs nach der nächsten Wahl wieder genauso ungepflegt und verlassen sind, wie die Webseite von Guido Westerwelle mit seinen Linktipps aus dem Jahr 2002 :)
(Über Netzpolitik.org
... link
Mehr unter: golem.de: Nutzwerk ließ FFII.org abschalten
Ungeachtet der einzelnen Aussage um die es da geht, erhalte ich immer mehr den Eindruck, es geht der Firma eigentlich um etwas ganz anderes:
Durch diesen ganzen Streit mit der FFII und wegen der kontroversen Aussagen über Softwarepatente, und jetzt insbesondere durch diese Wochenend-Aktion hat sich die Firma ziemlich gut in Medienberichten positionieren können. Dies wiederum hatte und hat dann natürlich bedeutenden Einfluß auf die Ranking-Mechanismen der Suchmaschinen.
In anderen Worten: Dieser Streit und die mediale Aufmerksamkeit sorgt dafür, daß der Webauftritt der Firma nachhaltig gut positioniert in Suchmaschinen ist.
Ich möchte nicht wissen, wieviel eine solche Positionierung durch den kommerziellen Einsatz von Suchmaschinen-SPAMern kostet...
... link
vgl:
heise.de Erstinstanzliches Urteil im Verfahren Musikindustrie gegen Heise bestätigt
In Folge dessen haben wir nunmehr eine etwas prekäre Situation: Mit etwas anwaltlicher Überzeugungskraft vor Gericht und Verweis auf dieses Urteil kann jeder Link auf jedes Unternehmen das in Teilen seines Betriebs gegen Gesetze verstößt abmahnfähig sein.
Oder anders gesagt: Dieses Urteil öffnet dem anwaltlichen Rechtsmissbrauch eine gefährliche Möglichkeit. Nämlich das Unterbinden von Links auf Konkurrenten, sofern diese vermeintliche oder echte rechtliche Probleme haben.
Dieses wird sicherlich nicht nur von der Musikindustrie ausgenutzt werden, wie Wolfgang Bleh von intern.de ausführt:
Niederlage für Heise - und Links in Deutschland:
Es dürfte jetzt schon absehbar sein, dass der nächste Schritt der Musikindustrie darin bestehen wird, Suchmaschinen mit Sitz in Deutschland zur Kooperation zu bewegen. Gerade Google hat sich bei Hinweisen auf Gesetzesverstöße bisher immer sehr zugänglich erwiesen und die Ergebnisse entsprechend überarbeitet.
Vielmehr betrifft es jede Branche.
So wäre es beispielsweise möglich, selbst ein Link auf die Webseiten von Microsoft zu unterbinden, da diese ja vom EU-Gericht schuldig des Monopolmissbrauchs gesprochen wurden.
Was die Folgen dieses Urteils in Zukunft sein werden, ist daher kaum abzusehen.
... link
Es kann wohl auch schlimmer kommen. Wer als "Internet-Süchtiger" gilt, darf ganz besondere Besserungsmethoden erleben:
ORF.at: Pekings Klinik für Internet-Süchtige
In dem Zusammenhang passt der Satireartikel aus dem Zurüchicher Tagesanzeiger, den einige Kollegen ausgegraben haben:
Informatiker sind Verbrecher
... link