Doch der wahre Grund scheint wohl vielmehr misslungene Abzocke zu sein.
Spiegel Online fand raus: Es konnten bislang nur 7000 von 75000 Eintrittskarten verkauft werden:
SPON,
Nur 7000 Tickets für WM-Gala verkauft:
Wie Fifa-Pressesprecher Markus Siegler SPIEGEL ONLINE bestätigte, wurden bislang nur etwa 7000 Karten für die Gala verkauft - doch das Berliner Olympiastadion bietet 75.000 Zuschauer Platz.
Die billigsten Karten kosteten wohl 100 Euro, die teuersten 750 Euro!
Bei den Preisen wundert es mich nicht, daß keiner kommt. Da ist es dann auch erklärlich, warum das Hilfsangebot von München abgelehnt wurde.
Die Ausrede war schon so billig, daß der arme Tor, der sie nach aussen tragen musste, selbst schon ins Fabulieren geriet:
"Es gab ein zu hohes Restrisiko. Was wenn ein Jahrhundertregen runterkommt?"
Obwohl ich vorher eigentlich vorher gedacht hätte, die Absage lag eher daran, daß die Veranstalter es Berlin einfach nur heimzahlen wollten; Weil die Berliner Regierung hart geblieben war bei den ungerechtfertigten Begehrlichkeiten für eine Bannmeile gegenüber anderer als der
eigenen Firmenwerbung.
Das schon sehr erschreckende Verhalten der Fifa in Bezug auf den Schutz der eigenen Einnahmen wird dabei immer grotesker. Vgl.: Handelsblatt: Alles platt machen, Onlineportal stimme.de: "Die Fifa kassiert und wir sind nur der Geldlieferant".
Zitat aus dem Artikel vom Onlineportal stimme.de: Juristen-Monopoly oder Fallstricke lauern überall.
Wäre da nur nicht diese bedrohliche Zahl. Jene Zahl, die jedem Unternehmer im Gedächtnis sein sollte. Der Fußball-Weltverband Fifa beschäftigt derzeit allein 1500 Anwälte. Ihre Aufgabe: das Aufspüren und Überprüfen der Einhaltung aller Markenschutzrechte bei der Werbung, im Marketing und im Sponsoring.
...
Wie ernst die Fifa-Juristen ihren Job nehmen, zeigt ihre Bilanz knapp sechs Monate vor dem Eröffnungsspiel am 9. Juni zwischen Deutschland und Costa Rica in München: 1000 Fälle von Trittbrettfahrern, unautorisierter Nutzung und Markenpiraterie in 50 Ländern haben sie aufgestöbert, in Deutschland sind es rund 600 gewesen. Zum Vergleich: Bei der WM 2002 in Japan und Korea waren es insgesamt 1900 Fälle in 88 Ländern
Ich denke, diese ganze Fussball-WM ist ohnehin bereits zum Flopp und zur grossorganisierten Abzocke geworden.
Zum Glück bin ich kein großer Fussball-Fan.
Aber selbst wenn ich es wäre - irgendwann würde ich mich da schon fragen, ob das ganze Affenthater da
noch mit was mit Fussball zu tun hat.
Fans werden schon fast professionell gegängelt. Viele Kommunen und Fanclubs mussten bereits von geplanten Videoübertragungen Abstand nehmen, weil diese es bei den strickten Bedingungen (insbesondere dem Schutz der Werbesponsoren) und Kosten nicht tragen konnten. Und wer es sich leisten konnte, muss trotzdem Angst haben:
Denn ohne die ausdrückliche Genehmigung des Weltverbandes läuft gar nichts. So musste sich die "WM-Drehscheibe Süd" ein eigenes Logo entwerfen, das vor allem eine Eigenschaft haben sollte: Es durfte nicht im Geringsten Ähnlichkeiten mit dem offiziellen WM-Emblem aufweisen. Denn sonst wäre es den regionalen Veranstaltern wie schon 1000 anderen Organisationen und Personen in 50 Ländern ergangen, die von den Rechtsanwälten des Fußballverbandes gerügt worden sind.
Und die Politik erhält Boni. Wie beispielsweise Vorzugstickets aus sogenannten Kontingenten für Ausrichterstädte.
(Vgl: Hannover stoppt umstrittene Ticketvergabe für Fußball-WM, Vorzugsangebote für Prominente, WM-Billetts für Stadträte: Ude verteidigt Vorrechte, Ticket-Sonderbehandlung für Promis und Politiker)
Wenn das ganze aufgrund von Preisen und Vergabe eh zu einer Veranstaltung für Medienleuchten und Lokalpolitiker wird, warum dann noch hin?
Auf dem Bolzplatz um der Ecke findet man zwar nicht die Stars aus aller Welt und auch keine ausgewählte Bedienung (vgl. Polizei überprüft WM-Wurstverkäufer), dafür aber ist das dort bestimmt lustiger und hat eine ehrlichere und gute Stimmung.
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