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Donnerstag, 13. November 2003
Zynik, Wirklichkeit oder einfach nur Demagogie?
Kommentar
Im Forum der FDP fand ich folgenden Beitrag über einen fiktiven Dialog zwischen einem Moderator einer Fernsehsendung und jemand, der als "Antisemit" bezeichnet wurde:
Aus einer Diskussion eines Fernsehmoderators mit 
einem Beschuldigten "A"...

Frage: Was haben Sie sich bei dieser Rede gedacht?
Antwort A.: Äh, ich wollte doch nur Stellung zu 
Menschenrechten beziehen

Frage: Eine antisemitische Stellung?
Antwort A.: Nein, ich wollte nur aufzeigen, dass 
Menschenrechte für alle gelten...

Frage: Auch angesichts des Holocausts?
Antwort A.: Ja, natürlich.

Frage: Sie verharmlosen also den Holocaust? Wollen ihm 
seine einzigartige Grausamkeit nehmen, indem Sie alle 
Nazi-Untaten betrachten und mit heutigen 
Menschenrechtsverstößen vergleichen.
Antwort A.: Nein, natürlich nicht, was da geschehen ist, 
war schrecklich, unvorstellbar.

Frage: Aber?
Antwort A.: Menschenrechte sollten zu allen Zeiten 
gelten, auch heute, auch in Israel.

Frage: Sie distanzieren sich also nicht davon, dass Sie 
den Holocaust damit relativieren und den Opfern, die 
noch in Israel leben einen Schlag ins Gesicht versetzen?
Antwort A.: Ja, äh nein.. äh Es macht sich ja nicht jeder 
schuldig.

Frage: Moment, gerade haben Sie doch die ALLE 
Grausamkeiten betrachtet und ein ganzes Volk kritisiert...
Antwort A. Ich kritisiere die Regierung. ---- schweigen ----


Frage: Sie haben also zu Ihrer Entlastung nichts mehr 
vorzutragen?
Antwort A.: Was soll ich denn sagen? Es ist doch eh das 
Falsche.

Frage: Werden Sie jetzt auch noch trotzig?

Zum Publikum: Sehen Sie meine Damen und Herren, 
wieder wurde ein Antisemit entlarvt. Wir können 
heutzutage froh sein ein so aufmerksames Publikum zu 
haben, dass keinerlei Scheu hat Antisemiten zu 
verfolgen, wo sie auftreten.
Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich diese Fiktion einsortieren soll. Könnte das die Wirklichkeit sein oder wird hier das aktuelle Geschehen falsch interpretiert?

Im Prinzip hat dieser Dalog für mich auch weniger mit "Antisemitismus" zu tun, als wie es zunächst scheint.
Denn die Begriffe sind nun wirklich austauschbar!
Tauschen wir halt Antisemitismus aus mit Apartheit, Holocaust mit den Genozit in Südafrika usw, und schon haben wir einen Dialog, der in den frühen 80ziger hätte statt finden können.


Das Problem ist meines Erachtens nicht der unterstellte oder in den Aussagen von jemand reininterpretierte Menschenhass, sondern viel eher eben die Handlung des Moderators.
Man picke sich die gesuchten Rosinen aus den Worten, drehe und wende sie von allen Seiten, so daß sie in eine gewisse gewünschte Zielrichtung passen.
Alles andere wird weggeblendet und ignoriert oder verdächtig gemacht.

Was sind Worte wert und was die Sprache, wenn fast jedes Wort, jeder Satz in einem anderen, schlechten Zusammenhang einmal gebraucht wurde?
Ist man Böse, ist man Rassist oder Antisemit oder wasauchimmer, nur weil man nicht weiß, welcher Vertreter der jeweiligen extremistischen Gruppe es ebenfalls verwendete?

Das ist durchaus auch ein gesellschaftliches Problem: Auf der einen Seite wissen wir, daß man den Aussagen von niemand mehr uneingeschränkt glauben kann. Die Politiker machen es uns tagtäglich vor, indem sie uns gestern dies versprechen und morgen davon nichts mehr wissen wollen.

Und somit "wissen" wir bereits instinktiv, daß hinter jedem Satz, den jemand in der "Öffentlichkeit" sagt (auch Sätze, die privat gesprochen in die Öffentlichkeit kommen, sind für die Öffentlichkeit gedacht - Ist doch klar, ist doch alles nur Taktik.), eine weitere Aussage steckt, die nur versteckt ist. Als Leser/Hörer ist es damit die Aufgabe jeden Satz zu interpretieren und zu vergleichen mit anderen, vielleicht gar historischen Aussagen.

Auf der anderen Seite gibt es gerade durch dieses starke Misstrauen das Verlangen nach Leuten, den man wirklich vertrauen kann, den man einfach alles abkaufen kann was denen von den Lippen oder den Fingern kommt.


In den letzten Jahren noch waren die Berichte im Fernsehen (gerade auf den öffentlich-rechtlichen Sender) so, daß man den dortigen Reportern alles glauben konnte.
Ebenso war es bei diversen Zeitungen.

Fernsehen und Zeitungen haben noch heute diesen Ruf des Unfehlbaren, des Wahrhaftigen.
Selbst wenn die Zeitungen offensichtlich zu der billigeren Sorte gehören, denen mehr nach Masse als nach Qualität ist, wird ihnen unbewusst geglaubt.

Doch ist dies auch heute noch so?
Ich denke nicht.

Es gilt heute mehr als zuvor die Frage: Glauben Sie wirklich alles was Sie lesen?

Nur: Wem kann man noch glauben?


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