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Dienstag, 18. November 2003
Forumsdienste schliessen
Kommentar
Auf http://www.rede-mit.de (bzw. vorher auf xwolf.com/forum) betrieb ich seit etwa 1997 ein Forumsdienst, wo jeder sich kostenlos ein Forum einrichten konnte.

Diesen Dienst hab ich heute für neue Foren eingestellt.
Es werden nur noch die bestehenden Foren weiterbetrieben, solange sie noch genutzt werden und es aktive Moderatoren gibt.


Damals war der Betreib eines solchen Servers noch leicht möglich. Den benutzer war klar, daß man dies hauptsächlich aus idealistischen Motiven tat, ohne gleich zu meinen sich damit eine goldene Nase zu verdienen.
Entsprechend wurde etwaige Meinungsverschiedenheiten zwischen Benutzern der Foren auch untereinander ausgetragen. Als Betreiber eines solchen Dienstes oder auch als Moderator war man nur in Extremfällen dazu gezwungen einzugreifen.

Stattdessen konnte man viel mehr auf Selbstverwaltung durch die Benutzer rechnen: Wenn sich da jemand daneben benahm, dann teilten einen dies die anderen Benutzer unverblühmt mit.
Heute dagegen ist es kaum noch so.
Wenn man als Moderator nicht dauernd schaut und tut, dann gerät man gleich unter den Verdacht der Parteilichkeit. Wenn man dagegen was tut, wird man gleich als Zensor oder als Diktator verschriehen.

Dies ging auch eine Zeit lang so noch halbwegs in Ordnung.
Doch inzwischen kommt immer mehr eine neue Komponente der Auseinandersetzung hinzu: Benutzer, die sich mit anderen zoffen oder aber die dann vom Moderator gemaßregelt werden, rächen sich mit Hilfe von juristischen Spitzfindigkeiten, wie der Mitstörerhaftung oder dem Datenschutzgesetz;
Als Moderator wird das ganze immer mehr zum Eiertanz zwischen Gesetzen, Gefühlen, berechtigter Kritik und notwendigen Zeitaufwand.
Kurz gesagt: Es ist Stress!


Auf der anderen Seite erhält man auch immer weniger für das was man tut.
Als Betreiber eines kostenlosen Servers, eines Dienstes was es im wesentlichen der Feedback, der einen dazu weitertrieb es zu machen.
Dieser Feedback ließ aber in den letzten Jahren zusehends nach. Stattdessen stieg die Anspruchshaltung der Benutzer immer weiter an.

Der logische Schluss ist ganz einfach und gleichzeitig grausam: Die Masse der Websurfer haben andere Moral- und Sozialvorstellung als wie es noch vor einigen Jahren der Fall war.
Die Masse der Biedermänner, die wegen einen Stacheldrahtzaun oder einer Hausbeleuchtung klagen, gleichzeitig aber alles bekommen wollen, was es gibt ohne dafür zu zahlen, ist nun auch ins Netz gekommen und haben ihre soziale Sichtweise mitgebracht.

Für diese Kultur waren meine Dienste jedoch nicht gemacht.

Warum also noch weitermachen?

Ich sehe da schlichtweg keinen Grund mehr. Sicher appelieren einige Leute mit den alten Sprüchen von wegen "den Kampf nicht aufgeben" und so. Aber worum kämpfen wir hier? Gibt es etwas, wozu es sich zu kämpfen lohnt?
Die Antwort ist Ja und Nein.
Ja, es gibt eine Art Netzkultur für die man eintreten soll. Es ist dasselbe wofür Amnesty International in Kinos Werbung macht: Die reinen Menschenrechte, die gerade bei der freien Meinungsäußerung anfangen.
Diese Rechte muss man unterstützen und fördern.

Aber nein, es muss nicht mit Hilfe von Techniken sein, die sich dafür nicht bewähren. Ich rede hier von der Technik der bisherigen Foren im WorldWideWeb, die zwar für Benutzer Anonymität gewähren müssen, den Betreiber aber manigfach angreifbar lassen.

Neue Techniken entwickeln sich gerade heute und jetzt.
RSS ist ein Vorläufer. ANON ein anderer. Semantik Web noch ein weiterer.

Deswegen denke ich, ist es an der Zeit, sich von den alten Zöpfen abzuwenden und die Biedermeier und Egomanen eben dort zu lassen, wo sie sich jetzt gerade breit machen.
Ich würde dies nicht unbedingt Rückzug nennen; Eher eine Weiterentwicklung. Doch jede Weiterentwicklunng beginnt dann am Besten wenn man hinter sich die Brücken einstürzen läßt und die Schiffe verbrennt.

Ich werde zwar nicht so brutal vorgehen, sondern erst die Siedler von den Schiffen gehen lassen, aber das Ziel ist gesetzt.


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